Der folgende Text ist entstanden im Rahmen unseres 90-jährigen Vereinsjubliläums. Helmut Krämer, Mitglied des Vorstandes unseres Sportvereins gab den Anwesenden einen spannenden Überblick über die Vereinsgeschichte, den Sie im Folgenden nachlesen können.
25. Februar 1928 in der Gaststätte Niggemann zu Frömern: 35 junge Männer im Alter zwischen 15 und 25 Jahren gründen einen Sportverein und einen Monat später tragen Wilhelm Eisenberg, Heinrich Klemp, Bruno Post, Heinrich Kauke, Karl Mertens, Heinrich Eisenberg, Willi Heitmann, Karl Rickert, Wilhelm Masurat, Heinrich Ulmke und Willi Kettmann ihr erstes Freundschaftsspiel aus und gewinnen gegen SV Mühlhausen mit 4:3.
Schon 17 Jahre zuvor, also im Jahre 1911, hatte es einen ersten Anlauf zur Gründung eines Fußballvereins gegeben. Dieser bestand zunächst bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs und wurde nach Kriegsende unter dem Namen Kessebüren-Frömern neu belebt. Der Verein war zunächst sehr erfolgreich, wurde dann aber wegen Spielermangels aufgelöst.
Doch die fußballlose Zeit sollte nicht lange andauern. Angespornt durch den damals sehr beliebten Revierclub Schalke 04, dessen Spieler Vorbild für die Dorfjugend waren, wollte man ihnen nacheifern und beschloss, einen Fußballverein zu gründen.
Versetzen wir uns einmal in das Gründungsjahr 1928: Die Welt steht vor einer riesigen Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit ohne soziale Absicherung droht, Stresemann ist deutscher Außenminister, erneute Regierungskrise und zum wiederholten Mal Neuwahlen, Olympische Spiele in Amsterdam, Zeppelinflug nach Amerika und Entdeckung des Penicillins – ein paar Schlaglichter nur und wir spüren, wie weit diese Zeit entfernt ist.
1928: Frömern hat 475 Einwohner, heute 1.550 und Ostbüren 445, heute 820.
Gerade vor ein paar Tagen ist die Kirchenglocke, die im 1. Weltkrieg abgegeben werden musste, ersetzt worden, Pfarrer Sybrecht ist mittlerweile schon 66 Jahre alt und wird noch 6 Jahre in Frömern bleiben. Seit 22 Jahre werden die Kinder des Dorfes von Lehrer Ahleffs erzogen. Einen eigenen Bahnhof hatte man gottlob schon 29 Jahre. Etwa die Hälfte der Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, einige Männer in der Kettenschmiede Nolte oder beim Schreiner Dunker. Auf jeden Fall war aus unserer Sicht das Leben sehr hart und Lohn und Geld für die Meisten sehr knapp.
Dass ausgerechnet in dieser Zeit so viele junge Männer sich so sehr um das Fußballspielen bemühten, könnte vielleicht verwundern; doch bei genauerem Hinschauen kaum; denn Freizeitangebote, wie wir sie 90 Jahre später in üppiger Fülle haben, gab es damals überhaupt nicht. Fußball, von England importiert mit der FIFA-Gründung 1904 und seit 1906 olympiatauglich, war in unserem Land mehr und mehr anerkannt und Volkssport geworden und so auch in Frömern.
Die ersten Jahre des SV Frömern verliefen recht erfolgreich und so wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung von Frömern und seiner Nachbargemeinden im Jahre 1938 das erste Vereinsjubiläum gefeiert: 10 Jahre SV Frömern.
Um sich ein wenig in diese Zeit hineinversetzen zu können, ein paar wenige Auszüge aus der Chronik der Gründerjahre:
„Für Sonntag, d. 30. 9. 1928, hatte der SV Frömern einen Sportwerbetag anberaumt. Unterstützt wurde er dabei vom Männergesangverein Frömern. Ein Werbespiel zwischen der SG Massen und der SPVG Fröndenberg fand auf dem Sportplatz statt. Für den Abend hatte man eine Tanzkapelle organisiert, die im Saal der Gaststätte Niggemann aufspielte, abwechselnd mit Gesangs-Darbietungen.“
Ende Oktober begann dann der fußballerische Ernst für den SV Frömern in der 2. Gauklasse. Als erster Gegner kam der BV Rünthe nach Frömern und wurde mit 6:0 an die Lippe zurückgeschickt.“
Die ständig schlechter werdende Wirtschaftslage kommt in der Jahreshauptversammlung im Januar 1931 konkret zum Ausdruck, dort heißt es:
„Der 1. Vorsitzende Schmidt gab einen Rückblick auf das verflossene Vereinsjahr, welches für den jungen, schwer um seine Existenz ringenden Verein ein Jahr des Erfolgs , trotz aller Not, war. Im Hinblick auf die vor allen liegende trostlose Zukunft bat er die Mitglieder, das Zusammengehörigkeits-Gefühl zu stärken und in den kommenden schweren Zeiten dem Verein die Treue zu halten.“
Aufgrund der Wirtschaftskrise wurde auch die Finanzlage des Vereins immer schwieriger. Es fehlte das Geld, natürlich auch bei den Mitgliedern, aus dem Grunde wurden 1932 die Beiträge gesenkt, so dass Aktive nur noch jährlich 5 RM und Passive 2,50 RM zahlen mussten.
1933, das Schicksalsjahr Deutschlands, war auch für den SV Frömern der Anfang einer tragischen Entwicklung, die zum vorübergehenden Aus des Vereins führte. Dazu möchte ich die Vereinschronik ungekürzt zitieren:
„Für Samstag, den 10. 6. 1933, musste der SV Frömern auf Anordnung des Verbandsführers Dr. Klein eine außerordentliche Hauptversammlung im Vereinslokal Niggemann einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt: Der Vollzug der „Gleichschaltung“! Jetzt war es also soweit! Das Führerprinzip wurde eingeführt. Dazu waren auch die Vereinssatzungen umzuändern bzw. zu ergänzen. Zum „Vereinsführer“ bestimmte die Versammlung den bisherigen 1. Vorsitzenden Karl Heimann. Dieser hatte nach den neuen Bestimmungen in allen Angelegenheiten des Vereins allein die Entscheidungen zu treffen.
Er ernannte als seine Mitarbeiter seinen Stellvertreter, den Schriftwart, den Kassenwart, den Gerätewart und den Mannschaftsführer. Den Versammelten blieb zum Ende der Veranstaltung nur noch die Bestimmung der Kassenprüfer aus ihren Reihen und ein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer donnernd auszurufen.“
Ein alarmierendes Signal für ein damals noch unvorstellbar schreckliches Ende.
Sportlich verlief es zunächst noch erfolgreich bis zum Aufstieg in die 1. Kreisklasse; doch nach der Jubiläumsfeier 1938 wurde es immer schwieriger, den Fußballbetrieb aufrecht zu erhalten. Tüchtige Stamm- und Nachwuchsspieler wurden in großer Anzahl zum zweijährigen Wehrdienst eingezogen und konnten kaum noch an Meisterschaftsspielen teilnehmen. Mit Kriegsbeginn verschlimmerten sich die Probleme noch und schließlich musste 1940 der aktive Sport- und Spielbetrieb eingestellt werden. Der Sportplatz wurde umgepflügt und landwirtschaftlich genutzt. Damit war die erste Phase der 90-jährigen Vereinsgeschichte des SV Frömern beendet.
Nachdem der Krieg zu Ende war und die ersten Fußballspieler aus der Gefangenschaft oder dem Lazarett heimgekehrt waren, kamen ehemalige Mitglieder und Freunde des Vereins zu einer Versammlung zusammen, auf der die Wiederaufnahme des Vereinslebens beschlossen wurde. Doch zunächst war eine Menge Arbeit zu erledigen: Sportplatz herrichten, notwendige Sportausrüstung und –kleidung besorgen, den Spielbetrieb organisatorisch vorbereiten und vieles mehr. Drei Namen stehen stellvertretend für alle, die sich in den ersten Nachkriegsjahren durch ihren persönlichen Einsatz verdient gemacht haben: Paul Ortmann, Heinrich Sziedat und Willi Kettmann. So konnte bereits im Herbst 1946 der Spielbetrieb wieder aufgenommen und auf Anhieb die Meisterschaft in der 2. Kreisklasse gefeiert werden. Die Aufstiegsfeier wurde im Frühjahr 1947 im Saale Püttmann mit einem großen Familienfest verbunden.
In den 50er Jahren hatten Vorstand und Spielausschuss reichlich Arbeit mit der Organisation des Spielbetriebs. Zusätzlich zu den Fußballern richtete der
SV Frömern andere Abteilungen ein: Damenhandball mit Paul Ortmann als Trainer und Geräteturnen mit Johannes Menze an der Spitze.
Ruhe und Beständigkeit kehrte in den Verein ein, als Mitte der fünfziger Jahre Karl Knieper zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Unter seiner Regie entwickelte sich eine gute Jugendarbeit, die Grundlage für die sportlichen Erfolge der sechziger und vor allem der siebziger Jahre wurde, auf die noch in besonderer Weise einzugehen ist.
Ein Sportverein lebt, und dafür ist der SV Frömern sicherlich vorbildlich, vom persönlichen Einsatz vieler, vieler Mitglieder und Freunde, in der Vergangenheit, in der Gegenwart und ganz sicher auch in der Zukunft.
Doch ohne Vorbilder und Motoren ist ein gutes, harmonisches Vereinsleben nicht vorstellbar. Wenn ich in dem Zusammenhang an erster Stelle „Katze“ Knieper nenne, wird mir kein Kenner unseres Vereins widersprechen; denn Katze Knieper hat Fußball-Geschichte in Frömern geschrieben: Wenige Monate nach Gründung trat er als 16-Jähriger dem Verein bei und hat ein Leben lang zu ihm gehalten – als Pionier, als Torwart, mit dem er sich den Beinamen Katze verdiente, als Jugendbetreuer, als 1. Vorsitzender, Repräsentant nach außen und schließlich als Ehrenvorsitzender. Zu seinem 80. Geburtstag erschien am 13. 3. 1992 ein sehr treffender Zeitungsartikel über Frömerns Fußball-Legende. Dort wird er zu Fragen aus der Pionierzeit wie folgt zitiert: „ Es waren nicht immer leichte Bedingungen damals, trotzdem hatten wir viel Spaß an der Sache. Mit dem Schießen des Balles allein war es nicht getan, die Anreise zu den Auswärtsspielen erforderte bereits vor Spielanpfiff den Einsatz der Mannschaft: Fahrten bis nach Lünern, Billmerich und Hamm galt es mit dem Fahrrad vorzunehmen, auf dem Gepäckträger war derweil der Ball geschnallt. In der Folgezeit wurden auch schon mal kurzerhand einige Bänke auf einen LKW geladen und die Mannschaft auf diese Art zu ihren Spielen getourt.“
Unvergessen in ganz Frömern bleibt sicherlich auch Willi Kettmann. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern , war viele Jahre aktiver Spieler, bestritt erst mit 47 Jahren sein letztes Spiel für die 1. Mannschaft und motivierte mit Erfolg seinen Sohn Wilfried, es ihm gleich zu tun.
Ähnliches gelang Heinrich Ulmke, der zur ersten Fußballmannschaft des SV Frömern gehörte. Auch er hat seinen Sohn Günter frühzeitig in die richtige Spur gebracht. Bekannt wurde Günter Ulmke zunächst als Torwart und er war noch beim 60-jährigen Vereinsjubiläum aktives Mitglied der Alt-Herren-Mannschaft. Seine unvergleichbaren Verdienste liegen jedoch in seiner mehr als 50jährigen Tätigkeit als Geschäftsführer des SV Frömern.
Wenn von der sportlichen Erfolgsgeschichte die Rede sein wird, darf der Name Helmut Hüttenbrauck nicht unerwähnt bleiben; denn er war in der gesamten Nachkriegszeit für den Verein da, zunächst viele Jahre als Geschäftsführer, von 1973 bis 1981 als 1. Vorsitzender und danach als stiller Gönner und Helfer. Unter seinem Vorsitz erlebte der SV Frömern seine sportliche Blütezeit, die beiden, ihm und dem Verein, weit über die Dorf- und Stadtgrenzen hinweg Anerkennung gebracht hat. Leider ist er viel zu früh verstorben; doch gottlob war sein Andenken im Hause Hüttenbrauck nicht in Vergessenheit geraten. So taucht im Reigen der Vereinsvorsitzenden in den 90er Jahren erneut der Name Helmut Hüttenbrauck auf. Die entsprechende Chronik der letzten Jahrzehnte lautet nun: Karl Knieper – Friedhelm Uehlendahl – Helmut Hüttenbrauck – Klaus Avermann – Asmus Meinen – Gerd Koch – Helmut Hüttenbrauck jun. – Piet Bok – Siegfried Kollhorst – Gerd Koch - Helmut Meierjohann.
Für jeden, der aktiv Sport betreiben möchte, ist die erste Frage: Wo und unter welchen Bedingungen? Der geeignete Standort und die Ausstattung des Platzes waren in der wechselhaften Geschichte des SV Frömern mehrfach ein wichtiges Thema. Alternativvorschläge zum gewählten Platz an der Brauerstraße lagen nördlich des Haarwegs, unmittelbar vor dem Backenberg und kürzlich gemäß Gutachten aus Köln irgendwo auf der grünen Wiese in Kooperation mit anderen Sportvereinen. Eigeninitiative und Handeln zum richtigen Zeitpunkt haben jedoch zu der aktuellen Situation geführt, die es möglich macht, dass alle Mannschaften von den Minis bis zu den Hobbyspielern der 3. Mannschaft fast unabhängig vom Wetter jederzeit auf dem Platz in Frömern Fußball spielen können.
Selbstverständlich war auch für die Gründungsväter unseres Vereins die Frage nach einem geeigneten Gelände für die Errichtung eines Fußballplatzes die erste Frage. Doch in Frömern wurde die sehr schnell gelöst, wie in der Vereinschronik zu lesen ist: „Schon zwei Wochen nach der Gründungsversammlung konnte der mit der Platzfrage beauftragte Schriftführer Wilhelm Dröppelmann berichten, dass durch einen Landtausch zwischen den Herren Niggemann und Linhoff die Sportplatzfrage gelöst sei.“
Vor einem Neuanfang stand der Verein auch nach Kriegsende; denn der Sportplatz war 1940 umgepflügt worden und wurde seitdem landwirtschaftlich genutzt. So musste zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Rasen für den Sportplatz an der Brauerstraße eingesät und gepflegt werden. Dann war man froh, endlich wieder Fußball spielen zu können, auch wenn die Platzverhältnisse alles andere als gut waren. Eine erste Verbesserung der Spielbedingungen erreichte der Verein 1968 mit dem Sportplatzausbau. Nach jahrelangen Bemühungen des Vorstandes konnte am 3. August 1968 das Einweihungsspiel gegen den damaligen Landesligisten SV Holzwickede angepfiffen werden. Die seinerzeit noch selbstständige Gemeinde Frömern finanzierte den Um- und Ausbau. Dazu kamen – und das war und ist bis heute selbstverständlich – noch erhebliche Eigenleistungen der Vereinsmitglieder.
Gespielt wurde auf dem Sportplatz an der Brauerstraße, umgezogen, gewaschen und geduscht jahrelang in der Gaststätte Püttmann und anschließend in der ehemaligen Schule am Mutterkamp, für alle Aktiven jedes Mal zusätzliche Wege. So ist der Wunsch nach einer zusammenhängenden Sportanlage sicherlich verständlich.
Ein erster wichtiger Schritt wurde am 3. Oktober 1992 mit der Einweihung des Vereinsheims Wirklichkeit. Die Idee hatte Franz Naarmann, das Geld für die Materialien stellte die Stadt bereit und die Arbeiten erledigten die Vereinsmitglieder, angesprochen und angespornt von Franz Naarmann.
Dem Vereinsheim folgte wenige Jahre später der erste Umkleidetrakt, der ebenso im Zusammenwirken von Stadt und Verein erstellt wurde. Nun folgte die lange und aufregende Geschichte zur Erstellung des Kunstrasenplatzes. Sie beginnt mit der Beantragung durch einen Ratsvertreter aus Frömern im Jahre 2000 und endet am 23. Oktober 2005 mit der Einweihungsfeier. Dazwischen lagen bange Jahre, politische Auseinandersetzungen, Abstimmungsniederlagen, Alternativvorschläge und schließlich die Zusage der Stadt, 250.000 € der mit 500.000 € veranschlagten Kosten zu übernehmen. Dann zeigte der SV Frömern, was in ihm steckt, und setzte in die Wirklichkeit um, was gewünscht und versprochen war. Dazu ein Zitat der Grußworte zur Einweihung des Kunstrasens: „ Keiner der Helfer, ob es Piet Bok, Uli Bartsch, Rolf Becker, Rüdiger Düren, Vater und Sohn Wickfeld, die Männer der 1. und 2. Mannschaft, die Alten Herren und viele Helfer und Helferinnen des Dorfes waren, keiner hat es für sich persönlich gemacht, ihnen ging es um den Verein und vor allem um Perspektiven für die Zukunft – zu allererst für die Kinder und Jugendlichen des Dorfes.“ Und genau das ist eingetreten. Konnten früher vor allem Kinder und Jugendliche den stark strapazierten Rasenplatz nur sehr unregelmäßig nutzen und mussten häufig Spielausfälle in Kauf genommen werden, ist nun auf dem Kunstrasenplatz ein regelmäßiges Trainieren und Spielen fast jederzeit gewährleistet.
Zur Komplettierung fehlte noch der 2. Umkleidetrakt, der schließlich vor drei Jahren fertiggestellt wurde. Ein offener Wunsch bleibt jedoch ein wetterfestes Parkgelände.
Beim Jubiläumsrückblick muss ganz natürlich der Sport selbst eine hervorragende Rolle spielen. Das folgt nun; denn Erfolge weist die Vereinsgeschichte des SV Frömern in der Tat auf. Wie bereits zu Anfang erwähnt, gewann der SV Frömern sein allererstes Fußballspiel 1928 mit 4:3 gegen SSV Mühlhausen. Nach zweijährigem Spielbetrieb in der 2. Gauklasse stieg man in die 1. Gauklasse und 1936 sogar in die Bezirksklasse auf. Erwähnenswert aus jener Zeit ist noch der große Erfolg in der Jubiläumspokalwoche des SV Langschede, als der SV Frömern im Endspiel den Lokalrivalen FC 09 Fröndenberg mit 3:2 Toren bezwang.
Der Start nach Kriegsende gestaltete sich außerordentlich schwierig, so dass Auf- und Abstieg von 1. und 2. Kreisklasse häufig wechselten.
Doch Ende der 60er Jahre trug die von Karl Knieper forcierte Nachwuchsarbeit erste Früchte und in der Saison 1971/72 gelang der große Wurf: Die Mannschaft unter Trainer Fritz Hesse wurde Meister und schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse und 2 Jahre später als Tabellenerster sogar den Aufstieg in die Landesliga. Vor über 1.000 Zuschauern, so ist es in der Vereinschronik nachzulesen, kam es zum entscheidenden Spitzenspiel gegen Preußen Werl, das Frömern überlegen mit 3:0 gewann. Obwohl die Spieler bis zum letzten Spieltag unverzagt kämpften, reichte es in der folgenden Saison nicht ganz und der SV Frömern musste in die Bezirksklasse zurück. Nach zwei durchschnittlichen Jahren gelang es der Mannschaft unter dem neuen Spielertrainer Karl-Heinz Korte wieder ganz oben mitzumischen. Man wurde Tabellenzweiter und hatte noch die Chance, sich in den Aufstiegsspielen für die Landesliga zu qualifizieren. Zum für Frömern historisch gewordenen Entscheidungsspiel kam es am 25. Juni 1978 auf eigenem Platz gegen VfL Schwerte. Als Clemens Jünnemann in der 87. Minute den vielumjubelten Führungstreffer für Frömern erzielte , lief Fritz Boschma, dieses Mal nur Zuschauer, hoch erfreut auf den Platz, um seinen Kollegen zu gratulieren, rannte dabei allerdings den Schwerter Mittelstürmer über den Haufen, der anschließend mit der Bahre vom Platz getragen wurde. Der VfL Schwerte legte Protest ein und das Spiel musste wiederholt werden. Zur Freude Fritz Boschmas wurde erneut gewonnen und der Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht. Leider gab es auch bei dem 2. Anlauf nur einen 14. Platz in der Landesliga und damit den erneuten Abstieg in die Bezirksklasse, der gleichzeitig das Ende des sportlichen Höhenflugs einleitete. Doch die Erfolge bleiben dem Verein und die gute Erinnerung an wichtige Namen: Helmut Hüttenbrauck als 1. Vorsitzender, Friedhelm Ühlendahl,, Werner Brand und Herbert Michalski als Motoren der Jugendarbeit, die Spielertrainer Karl-Heinz Korte und Dieter Biernat, Torjäger wie „Happe“ Degenhard, Heinz-Dieter Klemp, Udo Sonnenberg, Karl-Heinz Bräuer oder Fritz Boschma, die Gebrüder Kollhorst, Wilfried Kettmann, Heiner Sonnenberg, Heinz Lerch, Torsteher Rainer Knieper und Abwehrrecke Heiner Löer.
Nach den insgesamt zehn Erfolgsjahren kehrte in Frömern der sportliche Alltag zurück. Bereits im Jahre 1981 folgte der Abstieg in die 1. Kreisklasse, wo auch im Jubiläumsjahr die 1. Mannschaft nach wie vor um Punkte und gute Platzierungen zu kämpfen hat.
Sind bei dem zu Anfang genannten Revierclub in der Vereinschronik Meisterschaften und Titel sicher ganz oben zu finden, haben die Bezirks- und Landesligajahre der 1. Mannschaft beim SV Frömern dort ihren Platz.
Sie machen allerdings nur einen geringen Ausschnitt des mittlerweile 90-jährigen Vereinslebens aus. Jeder, der Tore bejubelt und sich über Erfolge freut,
Niederlagen hinnimmt, Fairness und Kameradschaft auf dem Platz und darüber hinaus kennenlernt und praktiziert, ob in der 1., der 2. , der Hobbymannschaft, bei den Damen, die seit 2013 Frömerns Sport bereichern, bei den Alten Herren oder in den zahlreichen Nachwuchsmannschaften unseres Vereins, jeder und jede gehört gleichberechtigt zu unserem Vereinsleben.
Bezirks- oder gar Landesliga sowie Zuschauerzahlen wie etwa in den 70er Jahren sind zurzeit kein Thema oder sogar unvorstellbar, dafür besteht im sportlichen Angebot eine Vielfalt, die nie zuvor größer war. Die 1. Mannschaft mit Trainer Adrian Ruzok bietet nicht selten einen sehenswerten Fußball in der Kreisliga A und schließt die Jubiläumssaison als erfolgreichste Fröndenberger Mannschaft ab, die 2. Mannschaft mit Trainer Patrick Musiol verpasste am vergangenen Mittwoch im Elfmeterschießen einen möglichen Aufstieg, in der Dritten bilden ehemalige Fußballer, Hobbyspieler und Repräsentanten der Kirchengemeinde eine harmonische Gemeinschaft, die Alten Herren dürfen im Jubiläumsjahr ihren Stadtmeistertitel feiern, die Damen absolvieren als Kreisligist unter ihrem Trainer Ralf Bliewernitz in vorbildlicher Weise ihr sehr umfangreiches Wettspielprogramm und die Jugend ist in allen Altersklassen von den Minis bis zur A-Jugend mindestens einmal, teilweise sogar mehrfach vertreten, und zwar in der seit 2015/16 bestehenden, gut funktionierenden Spielgemeinschaft mit dem SV Langschede. Auf Initiative unseres Jugendleiters Timo Huckschlag war unser Sportplatz zusätzlich bereits dreimal Austragungsstätte eines großartigen Internationalen Jugendturniers. Und das alles dank guter Bedingungen auf dem Sportgelände und dem Engagement vieler, vieler Fußballfreunde, Helfer und Helferinnen. Ihnen sei an dieser Stelle einmal ein ganz besonderer Dank ausgesprochen.
Den Anfang haben 1928 35 Männer aus dem Dorf gesetzt. Dieser damals von ihnen gegründete Dorfverein zählt heute 480 Mitglieder und ist, auch wenn manch einer das offensichtlich vergessen oder verdrängt hat, Dorfverein geblieben. Dafür steht der gesamte Vorstand. Mit Blick auf die Zukunft wünscht er neben erfolgreichem und fairem Sport eine gute Beteiligung der Dorfbevölkerung und ein Riesenfest, wenn zum 100-jährigen Jubiläum geladen wird.
Mit Dank an Helmut Krämer.